Referentinnen der 15. Internationalen Tagung
Prof. Dr. Ulrike Auga
Ulrike Auga ist eine transdiziplinär arbeitende Kultur- und Religionswissenschaftlerin, Evangelische Theologin und Genderexpertin. Sie wurde 1964 in Ostberlin geboren. Zunächst hatte sie aus politischen Gründen Studienverbot. Im Kontext des Widerstandes gegen die DDR-Diktatur entstand ihr Interesse an feministischer Befreiungstheologie. Sie setzte sich mit Problemen politischer Transformationen und Fragen von Gerechtigkeit, Solidarität, Gender und Religion auseinander. Sie lebte und arbeitete mehrere Jahre in Johannesburg, Bamako und Jerusalem.
Seit 2008 ist sie Juniorprofessorin für Theologie und Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin, Seminar für Religionswissenschaft, Interkulturelle Theologie, Ökumenik. Ihr Interesse ist an der Schnittstelle zwischen Religionswissenschaft, Gender, Queerer und Postkolonialer Theorie angesiedelt. Sie ist Co-Editorin von „Religion & Gender. The online journal for the systematic and interdisciplinary study of gender and religion". Zu ihren Publikationen gehören:
- Intellektuelle - zwischen Dissidenz und Legitimierung – Eine kulturkritische Theorie im Kontext der Transition Südafrikas, 2007
- „’Stiefschwestern’ - Zum Verhältnis feministisch-theologischer Ansätze in Ost- und Westdeutschland" in: Auga (et al.) (Eds.), Das Geschlecht der Wissenschaften. 303-326
- „’Lasst die Regenbogenkinder kommen’. Biomacht als Herausforderung kritischer politischer Theologie und Religionswissenschaft", in: Schäfer-Bossert, Hartlieb (Hg.), Feministische Theologie. Politische Theologie, 2012, 167-183.
Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte:
- Religion, Geschlecht, Nationalismus in Transitionskontexten (Südafrika, Israel/ Palästinensische Autonomiegebiete, DDR, z.B. in Wahrheits- und Versöhnungskommissionen
- Religion und (epistemische) Gewalt: Konstruktion und Regulierung verschiedenen religiösen und säkularen Wissens über Geschlecht
- Interdependenz zwischen Bio-Politik und Religion (z. B. HIV/AIDS-Diskurs, Gesundheits- und sexuelle Rechte als Menschenrechte, Sexualitäten und Reproduktion)
- Entwicklung einer Kritischen Bio-Theologie, die sich mit emergierenden und fortdauernden theologisch-politischen Kategorien beschäftigt und Fragen des sozialen Imaginären in Bezug auf die intersektionalen Kategorien Geschlecht und Religion erforscht, wobei der Fokus sich auf Globalisierungskritik, neue soziale Bewegungen, religiöse Bewegungen und deren Möglichkeiten für Subjektformation und Handlungsfähigkeitsgewinn, richtet
Prof. Dr. Musa Dube
Musa W. Dube ist seit 2008 Privatdozentin an der Universität von Botswana. Sie lehrt Neues Testament am Lehrstuhl für Theologie und Religionswissenschaften. Von 2002 bis 2003 arbeitete sie als Beraterin des WCC und organisierte Seminare für Gemeinden und theologische Institutionen in Afrika, um diese hinsichtlich der Implementierung des Themas HIV&AIDS und Geschlecht fortzubilden. Prof. Dube verfügt über eine umfangreiche Publikationsliste und ist eine weltweit gefragte Rednerin, die bereits Vorträge in über 30 Ländern gehalten hat.
Prof. Dube ist Mitglied des Circle of Concerned African Women Theologians, der Society of Biblical Literature und der United Methodist Church. 2011 hat die Humboldt Stiftung Prof. Dube den Friedrich Wilhelm Forschungspreis verliehen.
Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte:
- HIV/AIDS
- Gender
- Übersetzung
- Postkoloniale Studien
- ... als Themen der religiösen Bildung
Prof. Dr. Mayra Rivera Rivera
Mayra Rivera Rivera ist Privatdozentin für Theologie und Latina/o Studies an der Harvard Divinity School. Sie hat 2005 in Theologie und Religionswissenschaften an der Drew University, Madison, New Jersey promoviert. Sie ist Teil der Redaktionsleitung für die Zeitschrift „Journal of Feminist Studies in Religion" und der „Harvard Theological Review". Zu ihren Publikationen gehören u.a. „The Touch of Transcendence: A Postcolonial Theology of God", „Planetary Lives: Spivak, Postcoloniality and Theology" (gemeinsam mit Stephen Moore), „Postcolonial Theologies: Divinity and Empire" (gemeinsam mit Catherine Keller und Michael Nausner).
Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte
- Postkolonialismus
- Feministische Theologie
- Latina Studies
- Gender, "Rasse” und die Transformation der Latina Theorie
Prof Dr. Kwok Pui-Lan
Kwok Pui-Lan hat die William F. Cole Professur für „Christian Theology and Spirituality” an der Episcopal Divinity School in Cambridge, MA inne. Ihre Promotion schloss sie an der Harvard University ab. Außerdem erhielt sie den Dr. theol. (honoris causa) der Theologischen Universität Kampen (Niederlande) sowie der Uppsala Universität (Schweden). 2011 war sie Präsidentin der American Academy of Religion.
Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte:
- (Asiatische) Feministische Theologie
- Hermeneutik
- Weltchristentum
- Postkolonialismus
- Religion und Kultur
- Asiatische Religionen
- Ökumene
Prof. Dr. Jörg Rieger
Jörg Rieger ist Professor of Constructive Theology der Perkins School of Theology an der Southern Methodist University in Dallas, Texas. In seinen Werken entwickelt Rieger eine gegen Imperialismus und Kolonialismus gerichtete theologische Hermeneutik und beleuchtetet das Wirken Jesu vor dem Hintergrund des römischen Imperiums neu. Neben seiner Weiterentwicklung befreiungstheologischer Theologien widmet sich Prof. Rieger postkolonialen und postmodernen Theorien, insbesondere im Hinblick auf internationale Verflechtung und Globalisierungsprozesse. Prof. Dr. Jörg Rieger ist ordinierter Pastor der United Methodist Church. Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen:
- (mit Kwok Pui-lan) Occupy Religion: Theology of the Multitude (2012).
- Traveling: Christian Explorations of Daily Living (2011).
- Globalization and Theology (2010).
- No Rising Tide: Theology, Economics, and the Future (2009).
- Christ and Empire: From Paul to Postcolonial Times (2007).
Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte:
- systematische und konstruktive, historische und kontemporäre Theologien, Befreiungstheologien sowie Theologie und Religion in ihrem sozialen Kontext
- anti-imperialistische und finanzmarktkritische Theorie an den Schnittpunkten von Theologie, Sozial- und Kulturwissenschaften und Wirtschaftstheorie
- Anknüpfung an und Weiterentwicklung von Theorie und aktivistischen Strategien der Option für die Armen
Anne-Marie Korte
Anne-Marie Korte ist Professorin für "Religion, Gender, and Modernity" an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Utrecht und Wissenschaftliche Leiterin von NOSTER (Nederlandse Onderzoekschool voor Theologie en Religiewetenschap). Seit 2011 ist sie Initiatorin und Chefredakteurin von Religion and Gender (religionandgender.org), einer Onlinezeitschrift für systematische Studien zu Gender und Religion in interdisziplinärer Perspektive.
Zu ihren Publikationen zählen: Wholly Woman, Holy Blood: A Feminist Critique of Purity and Impurity (Harrisburg 2003); Women & Miracle Stories: A Multidisciplinary Exploration (Leiden 2004); The Boundaries of Monotheism: Interdisciplinary Explorations into the Foundations of Western Monotheism (Leiden 2009).
Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte:
- postkoloniale, postsäkulare und queere Perspektiven in der Religionswissenschaft
- Gender, Sexualität und menschliche Materialität in zeitgenössischen Bildern und Performances, denen Blasphemie und Sakrileg vorgeworfen werden
Prof. Dr. Janet Jakobsen
Janet Jakobsen ist Ann Whitney Olin Professorin für Women's Gender and Sexuality Studies sowie Direktorin am Center for Research on Women am Barnard College, wo sie auch Dekanin für Diversity und Entwicklung gewesen ist. Sie hat an der Emory University, Georgia, USA, promoviert. Sie erforscht religiöse Ethik und Public Policy und legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Erforschung sozialer Bewegungen unter Betrachtung der Variablen Religion, Geschlecht und Sexualität. Sie hat als Gastprofessorin an der Universität Harvard sowie an Wesleyan Universität gelehrt, unterstützt von der American Association of University Women, the Center for the Humanities der Wesleyan University und the Center for the Study of Values in Public Life der Harvard Divinity School. Vor Ihrer akademischen Laufbahn hat Janet Jakobsen als Politikfeldanalystin und Veranstalterin in Washington D.C. gearbeitet.
Sie ist Autorin des Buches „Working Alliances and the Politics of Difference: Diversity and Feminist Ethics” und hat „Secularisms" mit herausgegeben, sowie „Love the Sin: Sexual Regulation and the Limits of Religious Tolerance" (gemeinsam mit Ann Pellegrini) und „Interventions: Academics and Activists Respond to Violence" (mit Elizabeth Castelli).
Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte
- Religion, Geschlecht und Sexualität in der amerikanischen Öffentlichkeit
- Soziale Bewegungen und feministische Allianzen
- Feministische und Queer Ethik
- Weltweite ökonomische Themen und Gewalt
- Aktivismus
Dr. Dr. Sr. Teresa Forcades i Vila
Die Benediktinerin Teresa Forcades i Vila wurde 1966 in Barcelona geboren. Sie studierte Medizin und promovierte im Gesundheitswesen an der Universität von Barcelona mit einer Spezialisierung in der Inneren Medizin. Außerdem schloss sie einen Master in Theologie an der Harvard University ab und besitzt sowohl einen Mastertitel in Theologie der Harvard Divinity School als auch einen Doktortitel der Theologie (Fundamentaltheologie) von der Facultad de Teología de Catalunya. Schwester Teresa ist seit 1997 Benediktinerin.
Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte
- Feministische Theologie
- Theologische Anthropologie
- Befreiungstheologie
- Missstände im Gesundheitswesen